Die genauen Ursachen des unstillbaren Schreiens sind bis heute noch nicht geklärt. Manche Babys haben vermutlich Schwierigkeiten, sich ihrem Alter entsprechend selbst zu beruhigen. Sie haben diese Entwicklungsaufgabe noch nicht bewältigt und Experten sprechen von einer frühen Regulationsstörung .Sie als Eltern sind für das Schreien nicht verantwortlich! Gestillte Kinder und „Flaschenkinder“ sind gleich häufig betroffen. Säuglinge aus Haushalten, in denen geraucht wird, sind häufiger Schreibabys. Die meisten Schreibabys sind gesund und haben später nicht öfter Allergien oder Erkrankungen als andere Kinder.Was tun, wenn Ihr Kind unstillbar schreit
- Schildern Sie das Problem einem Kinderarzt.
- Bleiben Sie ruhig, wenn Ihr Baby schreit.
- Legen Sie am Tag viele gemeinsame Pausen mit Ihrem Kind ein.
- Verschaffen Sie sich Inseln der Ruhe in Ihrem Alltag.
- Vermeiden Sie laute Geräusche, Hektik, viele Menschen und Übermüdung.
Wie wahrscheinlich ist es ein Schreibaby zu bekommen : 20 % aller Neugeborenen schreien extrem viel und werden daher als Schreibabys bezeichnet. Als Abgrenzung zu normalem Schreien gilt die "Dreier-Regel": Schreien von mindestens 3 Stunden pro Tag, an mehr als 3 Tagen in der Woche und über den Zeitraum von 3 Wochen hinaus.
Was wird später aus Schreibabys
Kinder, die bereits im Babyalter durch anhaltende Probleme mit Essen, Schlafen und Schreien, so genannte Regulationsprobleme, auffallen, leiden später mit höherer Wahrscheinlichkeit an Aufmerksamkeits- und Leistungsdefiziten oder Hyperaktivität.
Wann wird ein Schreibaby ruhiger : Meistens tritt dieses Verhalten ab der zweiten Lebenswoche auf und kann bis zum dritten oder sechsten Lebensmonat anhalten. Experten grenzen das Schreiverhalten durch die Dreier-Regel ab. Ihr Baby gilt als Schreibaby, wenn folgende Faktoren zusammenkommen: Es weint mehr als drei Stunden täglich.
Als Schreibaby gilt ein Säugling, der täglich mehr als drei Stunden an mindestens drei Tagen der Woche über mehr als drei Wochen aus unerklärlichen Gründen schreit und sich kaum beruhigen lässt. Das Schreien tritt oft plötzlich auf, wenn sich das Baby kurz zuvor noch anscheinend wohl gefühlt hat.
Einer Mitteilung der Ärzte-Zeitung zufolge hat eine aktuelle Studie der Psychotherapeutenkammer Nordrhein-Westfalen nun ergeben, dass Säuglinge, die viel und lange schreien, auch "Schreibabys" genannt, ein bis zu 40-fach erhöhtes Risiko haben, ein ADHS zu entwickeln.
Wie merkt man das Baby ADHS hat
Bereits als Säugling sind spätere ADHS-Patienten z.T. unausgeglichen, häufig handelt es sich um so genannte Schreibabys. Ess- und Schlafprobleme werden öfter beobachtet. Die Kinder sind sehr aktiv und schwer zu bremsen, sie befinden sich auf einem hohen Erregungsniveau. Engen Körperkontakt lehnen sie ab.Was ist dann eine Regulationsstörung Schreibabys gibt es überall auf der Welt und eine klare Ursache des unstillbaren Schreiens ist nirgendwo gefunden worden. Man geht heute davon aus, dass diese Babys einfach den Entwicklungsschritt zur Selbstregulation noch nicht bewältigt haben.Ausserdem könnten auch eine frühzeitige Geburt sowie ein geringes Geburtsgewicht mit der Entstehung von ADHS zusammenhängen. Nach der Geburt spielen vor allem die Deprivation und Vernachlässigung eines Kindes eine Rolle zur Entstehung von ADHS. Dieser Zusammenhang lässt sich bis ins Erwachsenenalter nachweisen.
Eltern können bei der Selbstregulation des Babys unterstützen
- das Baby auf den Arm zu nehmen,
- es zu wiegen und zu schaukeln,
- es sanft zu berühren.
- und leise mit ihm zu sprechen.
Wie helfe ich meinem Baby sich zu regulieren : Ganz wichtig: Das Urvertrauen. Ein gesundes Urvertrauen sorgt dafür, dass dein Baby ein gutes Selbstwertgefühl entwickelt, es fühlt sich sicher und geborgen. Das Bewusstsein, dass es mit seinen Sorgen und Nöten ernst genommen wird, hilft deinem Baby dabei, eine gute Fähigkeit zur eigenen Beruhigung aufbauen zu können.
Wie verhalten sich Babys mit ADHS : Babys, die viel schreien, werden oft zu viel Getragen und in den Armen hin- und herbewegt oder mit Rasseln abgelenkt. Das Kind kommt dadurch aber häufig nicht mehr zur Ruhe und reagiert zunehmend gereizter und übermüdet. Eltern sollten darauf achten, weiterhin auch positiv auf das Kind zu reagieren.
Wie helfe ich meinem Kind sich zu regulieren
Selbstregulation fördern
- Förderung der Selbstständigkeit durch eine strukturierte Ja-Umgebung.
- ein konzentriertes oder im Spiel versunkenes Kind in Ruhe lassen.
- Kinder durch klare Grenzen ermutigen sich selbst kontrollieren zu lernen.
- Wertschätzung durch die stabile positive Aufmerksamkeit der Eltern.
Checkliste für Eltern zur Reduktion von Stress
- Bringen Sie einen Rhythmus in den gemeinsamen Alltag mit Ihrem Baby.
- Packen Sie nicht zu viele Termine in den Tag hinein und sorgen Sie zwischendrin für ausreichend Ruhepausen.
- Laute Geräusche, helles Licht und rasche Bewegungen verursachen Unruhe im Raum.
ADHS-Symptome im Kleinkindalter
Auch bei Kleinkindern ist ADHS nur schwer zu erkennen. Ein ADHS-Kleinkind schreit in der Regel sehr viel, hat keine Lust zu spielen und nur eine geringe Fähigkeit zur Aufmerksamkeit. Typische ADHS-Symptome sind in diesem Alter ausgeprägte motorische Unruhe und Rastlosigkeit.
Wie Selbstregulation fördern : Lernen und Selbstregulation
- sich lange auf etwas konzentrieren.
- Störreize unterdrücken.
- Perspektiven wechseln.
- an neues Wissen anknüpfen, dieses speichern und geordnet abrufen.
- sich auf neuen Situationen einstellen.